1898/Auszüge aus der ersten Vereinssatzung
§12 Die Versammlungen finden am letzten Sonntag eines jeden Monats, abends 5 Uhr im Vereinslokal statt.
§14 Jedes Mitglied ist verpflichtet, während der Festlichkeiten die vorgeschriebene Uniform und das Abzeichen zu tragen. Die Mitglieder, welche dieses nicht befolgen, werden von der Festlichkeit ausgeschlossen. Betrunkene Mitglieder sind unter allen Umständen von einem Umzug auszuschließen. Ferner ist Rufen aus dem Festzug und auch das Schwenken von Mützen strengstens untersagt.
§18 Das Schützenfest findet alljährlich in den Wochen Juli oder August statt. An dem Königsschießen haben nur teilzunehmen, die auch die Königswürde
respektieren. Der König erhält im Jahr eine Zulage von 40 Reichsmark.
§19 Der monatliche Beitrag beträgt 20 Pfennig. Neue Mitglieder zahlen 50 Pfennig Eintrittsgebühr.
1900
Die Musikkosten für das Schützenfest belaufen sich auf 85 Reichsmark ohne Verpflegung.
1901
Es soll eine Königskette angeschafft werden. Dazu soll im Ort eine Sammlung stattfinden. Uelsen ist seinerzeit noch eingeteilt in das Marktviertel /
Nackenbergviertel / Brinkviertel und Lütkeviertel.
1902
Im Protokoll vom 27.04.1902 heißt es u.a.: Ein jedes Mitglied, welches austritt, hat sich persönlich in einer Generalversammlung abzumelden.
1903
Bei einer Versammlung im Juni 1903 wird einstimmig beschlossen, das Mitglieder, die nicht am Umzug teilnehmen, 50 Pfennig Strafe
zahlen.
1910/1911
Im Winter 1910/11 wurde vom Kriegerverein die Versetzung des alten Kriegerdenkmals vom Friedhof zum Kirchplatz angeregt. Als man sich später entschloss, auf dem Kirchplatz in Uelsen ein ganz neues Denkmal zu errichten, erklärte sich der Schützenverein bereit, seine allzeit parteiische Gesinnung auch in dieser Sache zu dokumentieren und stellte einen Mindestbeitrag von 100,00 Reichsmark zur Verfügung. Außerdem war schon vorher auch bei den Schützen gesammelt worden und hatten dieselben schon fast sämtlich ihren Obolus zu den Kosten beigetragen. Als man nun aber eine Vertretung im „Denkmalskomitee“ wünschte, nahmen einige besonders patriotisch gesinnte Krieger Anstoß daran, mit den „Schützen“ zusammen konferieren zu müssen Ohne der Anstandspflicht zu genügen, den Schützenverein davon zu benachrichtigen, wurde dieser sanft bei Seite geschoben. Da bekanntlich aus den Rechten auch Pflichten erwachsen, verliert man mit den Rechten die Pflichten und somit fühlte sich der Schützenverein zu weiterem finanziellen entgegenkommen nicht veranlasst. Die Zahlung des Beitrags von 100,00 Reichsmark zu den Denkmalskosten unterblieb somit.
Das neue Kriegerdenkmal wurde am 28.06.1911 vor dem alten Rathaus eingeweiht. Seit 1961 befindet es sich am Treppenaufgang zum Mühlenberg.
1912
Es wäre schade, dieses Schildbürgerstückchen der Nachwelt vorzuenthalten. Auf der ersten diesjährigen Versammlung wurde der Antrag gestellt, den Vereinswirt Storteboom zu veranlassen, seinen für den Festball nicht mehr ausreichenden Saal zu vergrößern. Bald darauf lief ein neuer Antrag vom Gastwirt G. Hölters ein, der einen ausreichenden Saal bauen wolle, falls der Verein sich verpflichtet für 4 oder 5 Jahre bei ihm seine Festlichkeiten abzuhalten. Eine Einigung mit den Wirten war nicht zu erzielen und somit bliebt zunächst alles beim Alten.
Genehmigung einer Tanzveranstaltung aus dem Jahre 1913.
Festprogramm aus dem Jahre 1913
1923
Am 05.11.1923 auf dem Höhepunkt der Inflation hat der Verein folgenden Kassenbestand:
1,5 Billionen Reichsmark amtlich und 4,5 Billionen Reichsmark Freiverkehr.
Es werden infolge der Geldentwertung keine Mitgliedsbeiträge mehr erhoben.
1924
Nach dem Ende der Inflation wird bei einer Versammlung am 6. Januar 1924 in der Gaststätte Rosenthal festgelegt, dass der monatliche Beitrag 20 Goldpfennig beträgt.
Quittung aus dem Jahre 1925
1925
Der 1. Vorsitzende Willi Heemann beendet seine Rede mit dem noch heute bekannten Spruch: „Herzt Euch – Liebt Euch – Küsst Euch“.
Schützenfest 1932
Der Eintritt für den Festball beträgt für Damen = 50 Pfennig und für Herren = 1,-- DM
Schützenfest 1935
Das übliche Wecken am 2. Festtag wird von 7 Uhr auf 6 Uhr vorverlegt.
1953
Im Protokoll der Hauptversammlung vom 11.Januar 1953 steht folgender Beschluss:
Es betrifft Mitglieder, die bei Versammlungen vom eigentlichen Thema abschweifen und über Kirche und Politik reden. Sie werden in Zukunft aus dem Verein ausgeschlossen.
Schreiben an die Mitglieder aus dem Jahre 1955
1957
Beim Schützenfest auf dem Nackenberg benutzt der Festwirt Baumunk die dort stehende Scheune als Sektbar. Die Scheune war bekannt unter der Bezeichnung „Küpers Schüre“.
1957
Der Schützenverein hat 225 Mitglieder.
Schützenfest 1959
Die Gesamtkosten für das Festzelt und das Küchenzelt belaufen sich auf 1.500,00 DM.
Der Musikverein Nordhorn berechnet für seine Auftritte am Sonnabend, Sonntag und Montag = 1.235,00 DM. Zusätzlich werden die Verpflegung und die Fahrtkosten der Musiker vom Verein übernommen.
Schützenfest 1960
Die Firma Radio Horstmann aus Nordhorn berechnet für die Lautsprecheranlage insgesamt 140,00 DM
1969
Der damalige Landrat Wilhelm Buddenberg beendet seine Ansprache mit folgenden Worten:
Der Bürger Schützenverein Uelsen braucht meine Worte nicht, er ist schon selber ein Gedicht!