Der Heideweiher "Statt"

 

Der Ursprung der weitaus meisten Heideweiher dürften Windausblasungen gewesen sein. Über den nicht verwehbaren und wasserundurchlässigen bzw. -stauenden Bodenschichten aus Lehm, Ton oder Ortstein wurden die feinen Sedimente verweht, so dass flache Mulden zurückblieben. Eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Heideweihern ist das Vorhandensein einer wasserundurchlässigen Stauschicht im Untergrund.

 

Heideweiher verfügen über eine spezifische, an das nährstoffarme Milieu angepasste Flora. Viele der hier vorkommenden Arten, wie z. B. Strandling, Vielstängelige Sumpfbinse und die vom Aussterben bedrohte Wasser-Lobelie , sind auf Sanduntergrund angewiesen. Sie verschwinden, sobald sich eine Schlammschicht entwickelt. Am Rand der Gewässer finden sich selten das auf stark atlantische Klimaverhältnisse angewiesene Sumpf-Johanniskraut und regelmäßig der Gagelstrauch (Myrica gale), ein weidenähnliches Gebüsch, das ätherische Öle enthält. Die Weiher werden oftmals von Feuchtheide umgeben, deren Charakterart die Glocken-Heide ist, sowie von Pfeifengrasfluren. Hier wachsen unter anderem auch der Lungen-Enzian, der Sumpfbärlapp sowie Rundblättriger und Mittlerer Sonnentau. Das im Frühsommer in großer Zahl weiß-fruchtende Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) verleiht den Heideweihern einen eigentümlichen Reiz.

 

 

Die Statt 1933 – Winterfreuden

 

 

Die Statt 1960 – Ansichtskarte

 


Winter-Impressionen vom Februar 2021


Frühlings-Impressionen vom Mai 2021

Sommer im August 2021


Fotos von Hubert Rosenberg

 

Aufgrund ihrer zumeist geringen Größe und des niedrigen Bewuchses sind Heideweiher für die heim-ischen Vogelarten nur von untergeordneter Bedeutung. Häufiger sind Zwergtaucher und Krickente anzutreffen. Fische fehlen in den recht sauren Gewässern völlig. Unter den Amphibien sind Moor- und Teichfrosch bzw. Kleiner Wasserfrosch sehr typisch; an Reptilien bewohnen Kreuzotter, Schlingnatter, Blindschleiche und Waldeidechse die Umgebung der Heideweiher.

 

Sie waren einst von Belgien über die Niederlande und Nordwestdeutschland bis Dänemark weit verbreitet. Auch in der Grafschaft Bentheim gab es viele, die meisten sind verschwunden.

Der Heideweiher „Zur Statt“ ist daher eine seltene Besonderheit und liegt in der Nähe der Grabhügel im Nadelwald. Ein Heideweiher ist ein nährstoffarmes Stillgewässer, welches nur durch Regenwasser gespeist wird. Dieser Heideweiher hatte ursprünglich einen hellen Sandboden, ist heute jedoch sehr stark verschlammt. Das Gewässer ist von Nadelgehölzen, vor allem Kiefern, umgeben. Vereinzelt stehen auch Laubbäume am Ufer. Die Wasserpflanzen haben in ihrer Ausbreitung über die Jahre hinweg zugenommen. Dies lässt sich durch den Vergleich von Luftbildern aus verschiedenen Jahrzehnten belegen. Die Statt ist dennoch ein wichtiges Biotop für viele Tier- und Pflanzenarten.