Mandolinen- und Gitarrenchor

In den 1930er Jahren wird von Lehrer Alfred Stech in Getelomoor ein Mandolinen- und Gitarrenchor gegründet. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg kommen die Aktivitäten zum Erliegen.

 

Am 02.01.1950 kehrt Lehrer Stech aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Nach einem dreimonatigen Erholungsurlaub wird ihm zum 01.04.1950 die Lehrerstelle in Getelomoor wieder übertragen. Im Spätherbst des Jahres wird dann der Chor wiedergegründet. Bis zu 27 Schüler und Schülerinnen ab der 4. Schulklasse und alle aus Getelomoor stammend, nehmen an dem freiwilligen Musikunterricht am Nachmittag teil. Dadurch erfährt der Musikunterricht eine wesentliche Belebung und Förderung.

 

Schon zu Weihnachten können die Kinder die ersten Proben ihres Könnens ablegen. Die Weihnachtsfeier wird auf der Diele des Bauern Hindrik Wolf durchgeführt, weil die Raumverhältnisse in der Schule in Getelomoor nicht ausreichen. Aber auch hier erweist sich der Raum als zu klein und ein großer Teil der Zuschauer findet keinen Einlass.

 

Am 17.02.1952 veranstaltet das Mandolinen- und Gitarrenorchester zusammen mit dem Jugendchor Uelsen ein Konzert im Hölterschen Saale in Uelsen (2021 = Restaurant Uelser Hof). Es herrscht ein großer Besucherandrang und es werden ungefähr 500 Zuhörer gezählt. Nachfolgend ein Bericht aus den Grafschaften Nachrichten vom 19.02.1952:

 

Mit schönen Liedern – das Kirchenlied steht im Mittelpunkt – konnte der gut besetzte Chor die Hörer erfreuen. Als dann das von Lehrer Stech vor etwa einem Jahr gegründete Mandolinenorchester (21 Schulkinder im Alter von 9-14 Jahren) mit seinem Können aufwartete, wurde das Programm zu einem Teller voller unterhaltsamer Leckerbissen.

 

Mit dem Andaute von Breil bewiesen die kleinen Künstler ein wunderbares Einfühlungsvermögen. Durch das harmonische Zusammenwirken mit dem Chor konnten überraschende Wirkungen erzielt werden. Mit zeitweilig stürmischen Ovationen brachte ein dankbares Publikum der kleinen Schar seine Sympathien entgegen. Ein Strauß schönster Volksliedermelodien und „Du bist meine Heimat, mein Getelomoor“, beendete den musikalischen Reigen, den Schulkinder aus dem äußersten Grenzbezirk der Niedergrafschaft hier so kunstvoll dargeboten hatten. Aber nicht nur auf ihrer Mandoline, sondern auch in der Rezitation konnten die Kinder etwas. Hier gefiel besonders die kleine Egberdina Lübbermann mit dem Gedicht „Frau Sorge“.

 

Das gut gebrachte Märchenspiel „Frau Holle“ und – vom Chor gesungen – „Gunten Abend, gute Nacht“ bildeten den ansprechenden Ausklang dieses Nachmittages, der allen Anwesenden sicherlich noch recht lange in angenehmer Erinnerung bleiben wird.

 

Die Aktivitäten des Orchesters in Getelomoor enden mit der Versetzung von Lehrer Stech nach Uelsen im November 1952.

 

Nach seiner Versetzung nach Uelsen ist es Lehrer Stech in kurzer Zeit gelungen eine Instrumentalgruppe aufzubauen. Diese Volksmusikgruppe unter seiner und der Kinderchor unter Leitung von Lehrer Bernhard Wüppen veranstaltet am 26.02.1955 im Saale Hölters einen Volksmusikabend, der sehr viel Anklang bei der Bevölkerung findet.

 

 

Am 08. Juli 1957 startet die V.M.G. Uelsen (Volksmusikgruppe) mit Mandolinenchor unter der Leitung von Lehrer Alfred Stech zu eine Auslandstournee nach England und Wales. In der Ortsmitte vor dem Gasthof Hölters (2021 Gaststätte Uelser Hof) warten die Angehörigen und der Busfahrer der Firma Riekhoff aus Wietmarschen auf die Abfahrt.

 

Höhepunkt für die Volksmusikgruppe ist eine Konzertreise im Juli 1957 nach England und Wales.

Einige Bilder zu dieser Fahrt liegen dem Heimatverein vor.

 

Den Club in seiner früheren Form gibt es leider nicht mehr. Aber bis zum heutigen Tag (März 2021) spielen drei der Gründungsmitglieder immer noch zu besonderen Anlässen auf. Hierbei handelt es sich um Herta Giesbers, Anna Johrmann und Hedwig Veldhuis. Neu hinzugekommen ist seit einigen Jahren Joz´e Brockhuis.

 

Der Heimatverein möchte sich bei Frau Anna Johrmann ganz herzlich für die Unterstützung bedanken. Viele der Angaben und Daten haben wir von Frau Johrmann erhalten.

 

 

 

 

 

Der Bus passiert den Grenzübergang Getelo / Mandern

 

 

 

 

 Für viele der Teilnehmer die erste große Schiffsreise

 

Personen v. li.: Johanne Kolde, geb. Janzen.

Gesine Oudehinken, geb. Slight.

Gertrud Daalmann, geb. Heemann.

Hermine Körner, geb. Weerd.

 

 

Plakat für die Auftritte.

 


 

 

 

 

Der Chor macht Station in Wales auf dem Bahnhof mit dem längsten Ortsnamen der Welt. Vorne links steht Lehrer Alfred Stech mit dem Rücken zur Kamera.

 

 

 

 

 

 

Auf der Rückreise trifft die Gruppe zufällig Angehörige vom Städtischen Chor Nordhorn.

 

 

 

 

 

 

Abschlusskonzert in Oxford