Aus dem Vereinsleben

 

BSV Uelsen Ergänzungen Chronik

 

Der erste Festausschuss (seinerzeit noch Vereinsausschuss) wird im September 1899 gewählt. Er besteht aus den folgenden 8 Vereinsmitgliedern:

B. Engbers / H. Hendriks / Leferink / E. Mattens / G.J. Moeken / H. Temme / K. van den Bosch und E. Vorrink

 

Bis Mitte der 1980er Jahre werden vom Festausschuss die Einladungen zum Winterfest noch zu den Mitgliedern gebracht und dabei wird zugleich eine Sammlung zur Finanzierung der Tombola durchgeführt. Zu dieser Zeit ist in jeder Tüte eine Nummer, also ein Gewinn. Denn es gibt viele kleine Preise (mal schön – oft auch nicht) sowie 10 größere Preise zu gewinnen.

 

 

Beim Frühschoppen 1986 bei König Peter Maylahn und Königin Astrid Engbers marschiert der Verein über einen roten Teppich ein.

 

 

Bei einem Königsschießen Ende der 1980er Jahre fragte eine junge Frau aus Uelsen (Silvia Ziegenhirt) einmal bei den Verantwortlichen an, ob sie nach dem Preisschießen vielleicht einmal zur Probe auf den Königsvogel schießen dürfe. Es wurde ihr erlaubt und mit dem zweiten Schuss fiel der Vogel von der Stange. Das gab dann einen ziemlichen Stress.

 

 

Von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre meinten es einige Könige auf ihrem Frühschoppen zu gut. Denn es gab nicht nur Schnittchen, sondern auch noch kleine Schnitzel. Hähnchenstücke und Frikadellen für die Mitglieder.

 

 

Im Mai 1990 erhält der Verein von Hans Lottmann eine sehr umfangreiche Chronik.

 

 

Die heutige Thronbühne mit passendem Schränkchen für die Königs- und Königinnenkette wird erstmals beim Schützenfest 1988 aufgebaut. Maßgeblich daran beteiligt ist der damalige erste Vorsitzende vom Festausschuss Gerhard Grobbe.

 

 

Im Juli 1987 beteiligt sich der Verein mit dem Spielmannszug und der historischen IV. Kompanie am größten Schützenfest der Welt in Hannover.

 

 

Bereits seit vielen Jahren wird vom Festausschuss beim amtierenden König eine Fahne aufgestellt. Seit Mai 1994 gibt es für diese Aufgabe eine Gruppe. Ihr gehören an: 

Gerhard Bremmer / Georg Olthuis / Hubert Rosenberg / Jan Schipper / Gerold Voet / Berthold Hamhuis / Andy Nyhuis und Marcel Holtvlüwer.

 

 

In der langen Vereinsgeschichte des BSV gab es bisher drei Kameraden denen es gelungen ist, die Königswürde zweimal zu erlangen. Jan Sietzen im Jahr 1901 mit Königin Hendrika Sietzen und 1921 mit Königin Frieda Nyhoff, Derk Stiepel (Bundes Derk) im Jahr 1958 mit Königin Johanne Voet und 1998 mit Königin Anne Santel und Wolfgang Hansmann im Jahr 1967 mit Königin Heti Hendriks und 1995 mit Königin Friedchen Stiepel.

 

 

Noch bis Anfang der 1980er Jahre wurde am Schützenfest Sonntag Eintritt erhoben an den Zugangsstraßen zum Nackenberg-Festplatz.

 

 

Bei der Hauptversammlung im Januar 1953 wird folgender Beschluss einstimmig angenommen: „Mitglieder, die bei Versammlungen vom eigentlichen Thema abschweifen und über Kirche und Politik reden, werden in Zukunft aus dem Verein ausgeschlossen“.

 

 

Der Ende 1993 auf dem neuen Festplatz aufgestellte Seecontainer wird in den folgenden Jahren vom Festausschuss zu einem stattlichen Gebäude aus- und umgebaut.

 

 

 

Weitere Ereignisse/Anmerkungen

 

Über viele Jahre wurde der Schützenfestumzug am Sonntag vom Reit- und Fahrverein Niedergrafschaft mit einer Eskorte angeführt. Leider ist dies aus Gründen der Sicherheit seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt.

 

Am 18. Juni 1970 hat der Bürgerschützenverein 264 Mitglieder.

 

 

Auf dem Schützenfest 1974 dürfen laut Ausschreibung folgende Beträge genommen werden:

Glas Bier = 0,80 DM

Flasche Bier = 1,50 DM

Glas Schnaps = 0,60 DM

Flasche Schnaps = 18,00 DM

Cola – Bluna – Fanta = 1,00 DM

Florida-Boy = 1,20 DM

 

Die weiteren Getränke sind zu ortsüblichen Preisen anzubieten

 

 

 

Über viele Jahrzehnte sind auf dem Schützenfest vertreten: Anton Scholle mit einer Schießbude und einem Kinderkarussell sowie Süßwaren Kanzler.

 

Auf dem Winterfest 1975 beträgt der Festbeitrag 2,50 DM pro Person.

 

Auf dem Winterfest 1974 im Saal der Gastwirtschaft Huizing (Hotel zur Sonne) spielt die Band „Blaue Jungs“ aus Neuenhaus. Die Kosten für die 4-Mann-Kapelle belaufen sich auf 480,00 DM.

 

Am 10. Januar 1986 findet das erste Treffen der ehemaligen Könige statt. Es wird organisiert vom König des Jahres 1957, Heinrich Schomaker, und findet im Hotel zur Sonne statt. Bei diesem Treffen wird vom König des Jahres 1984, Werner Hansmann, angeregt einen Ärmelstreifen mit der Aufschrift „Schützenkönig“ anzuschaffen.

 

Aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Jugendspielmannszuges (2024 Spielleute BSV) findet am Freitag, 11.07.1997 der „Große Zapfenstreich“ auf dem Nackenberg statt. 

 

Seit 1994 veranstaltet der Verein seinen Nachmittag für die „Alten Kameraden“. Hierzu werden alle Mitglieder ab dem 70. Lebensjahr eingeladen.

 

Die Kosten für das Festzelt betragen für das Schützenfest 1971 insgesamt 3.900,00 DM.

 

Die Bewirtung für die auswärtigen Musiker = 31 Personen auf dem Schützenfest 1971 umfasst folgende Positionen. Am Sonntag um 18.00 Uhr = Vorsuppe, Kotelett mit Kartoffelsalat sowie 1 Glas Tee bzw. 1 Glas Bier. Am Montag gegen 06.30 Uhr = „Strammer Max“ (2 Spiegeleier) und 1 Glas Tee. Gegen 13.00 Uhr = Erbsensuppe mit Einlage (Wurst) und gegen 19.00 Uhr = ½ Hähnchen mit Pommes Frites und Salat sowie 1 Glas Bier und 1 Tasse Kaffee.

 

Auf dem Winterfest 1973 im Saal Gerdes (2024 Vereinsheim) sorgt der Wirt für folgende Fahrgelegenheit: Pendelverkehr ab 19.30 Uhr von den Gastwirtschaften Momann (2024 Friseursalon), Hölters (2024 Uelser Hof) sowie Engbers (2024 Tagespflege „Arche“). Rückfahrt nach Wunsch.

 

Für das Schützenfest 1967 belaufen sich für die gesamten 4 Tage die Kosten für eine Groß-Lautsprecheranlage der Firma „Radio Bölts“ auf 410,00 DM.

 

Am 09. Dezember 1971 weihen die Sportschützen ihren Schießsportkeller in der Schule Uelsen ein.

 

Bei der Hauptversammlung am 13. Januar 1978 wird die Satzung geändert. So soll jedes Mitglied beim Schützen- und Winterfest sowie bei auswärtigen Veranstaltungen die Uniformjacke sowie eine dunkle Hose tragen. Die Jacke wird im Höchstfall 250,00 DM kosten.

 

Im Jubeljahr 1950 setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: 1. Präsident Heinrich Voet, 2 Präsident Hans Schürrer, Schriftführer Jan-Harm Brink, 1. Kassierer Johann Heemann, 2 Kassierer Johann Voet, Ehrenpräsident Jan-Wilm ten Bos, 1. Kommandeur Gerrit Blekker und 2. Kommandeur Hermann Spalink. Festausschuss: Leonard Kigle, Arnold Diek, Wilhelm Sietzen, Gerrit Everink, Dietrich Egberink, Georg Hendriks und Bernd Schrader.

 


 Uelsen im Jahr 1908. Entnommen aus der Festschrift zum Jubeljahr 1950 vom Bürgerschützenverein Uelsen

 

Unser Schützenverein und die erste Grafschafter Freilichtbühne

Die Freilichtspiele auf der herrlichen Bentheimer Naturbühne sind allen Grafschaftern inzwischen zu einem festen Begriff geworden.

Nur wenige wissen, dass auch schon früher im Grünen gespielt wurde.

Am Schützenfesttag, dem 19. August 1908, eröffneten wir die erste Freilichtbühne der Grafschaft auf dem Nackenbarg. Der Inhalt des Stückes war aus der heimatlichen Geschichte, und wir nannten es: „Grafschafter Jungs helfen ihrer flüchtenden Gräfin“. Es muss allen wohl recht gefallen haben und der Verein ermunterte uns zu weiterem Schaffen.

Auch in den nächsten Jahren gehörte ein Theaterstück zum festen Programm des Schützenfestes auf dem Nackenbarg. Den Spielern waren die Federn gewachsen und sie wagten sich schon an die Klassiker. Ganze Teile aus Wilhelm Tell wurden aufgeführt und Theodor Körners Lustspiel: „Der vierjährige Posten“ fand ebenfalls großen Beifall. Dann wetteiferte der Dorf Poet wieder mit Schiller und Körner und schrieb selbst ein Stück für das Nackenbarg Theater. „Harte Zeiten“ hieß es.

Die Bühne war nicht ganz so groß wie in Bentheim. Sie lag an der Nordseite des Festplatzes links von der neuen Straße auf einer Anhöhe. Eine knorrige alte Buche überschattete das Bühnenbild und verbarg den Spielleiter. Dichtes Gebüsch gab nach allen Seiten feste Kulissen und öffnete sich doch für die notwendigen Zugänge. Ein tiefer liegender Querweg trennte die Zuschauer von den Spielern, so dass alle einen freien Blick zum Bühnenbild hatten und dem Spiel folgenden konnten.

„Meester Hein“ aus Gildehaus, der in Bentheim unübertroffen den Stauffacher spielt, pflückte auf der Nackenbarg Bühne die ersten Lorbeeren.

 


 

 

Grafschafter Nachrichten vom September 1971

 

Schützenvereine haben Sorgen

Umzüge sollen nicht mehr über Hauptstraßen führen / Vogelschießen wurde erschwert

 

Die Schützenvereine der Niedergrafschaft sehen sich als Hüter der Schützentradition bedrängt. Das sagte Bürgerschützen-Präsident Karl-Heinz Veddeler am Dienstagabend in Uelsen. In einer gemeinsamen Besprechung in der Gaststätte Breman-Engbers beschäftigten sich die Vereinsvorstände aus Uelsen, Neuenhaus, Lage, Hoogstede, Emlichheim und Laar mit den Schwierigkeiten, die neuerdings in verstärktem Maße durch gesetzliche Bestimmungen auftauchen. Als Gast nahm Landrat Wilhelm Horstmeyer an den Besprechungen teil. Er informierte sich und versprach alles in seinen Kräften Stehende zu tun, um den Vereinen zu helfen.

 

Als Sprecher der Niedergrafschafter Vereine bezeichnete Veddeler die Bestrebungen als untragbar, die Schützenfestumzüge von den Hauptstraßen herunterzunehmen. Wenn wir künftig nur noch Nebenstraßen benutzen dürfen, brauchen wir keine Umzüge mehr zu machen. Diesen Standpunkt vertraten auch die Vertreter der übrigen Schützenvereine.

 

In der Diskussion wurde herausgestellt, dass sich niemand daran störe, wenn anlässlich des Münchener Oktoberfestes oder Bremer Freimarktes Hauptverkehrsstraßen blockiert würden. Wenn jedoch ein Grafschafter Schützenverein ein- oder zweimal jährlich „marschiere“, fühle sich das „Auge des Gesetzes“ verpflichtet, einzugreifen.

 

Eine Absperrung durch die Polizei allein sei zwar schwer möglich, aber durch den zusätzlichen Einsatz von Feuerwehrmännern dürfte es kein Problem sein.

 

Im weiteren Verlauf der Besprechung ging es um das Vogelschießen. Wenn das Schießen nach den neuen Sicherheitsbestimmungen durchgeführt wird, darf nur noch durch ein „Ofenrohr“ auf den Vogel geschossen werden. Die Vereinsvertreter waren sich einig, dass durch die Vogel-Schießstände keine Anwohner oder Passanten gefährdet seien und zudem in der Grafschaft nicht mit dem Karabiner sondern mit dem Jagdgewehr geschossen würde.

Landrat Horstmeyer will in den nächsten Tagen diese Fragen mit den zuständigen Beamten der Kreisverwaltung erörtern.