Aufnahme von 1958. Personen von links: August Holstein, Gustav Reurik, Hans Schomaker, Hermann List, Bernhard Scholten, Hermann Veldhuis und Bernhard Spalink
Die Geschichte der Schießgruppe
1970 – 2020 = 50 Jahre eingetragener Verein
Seit dem Jahr 1970 besteht die Schießgruppe als eingetragener Verein. Wenn man die alten Protokolle vom Bürgerschützenverein betrachtet, hat sie jedoch
schon eine wesentlich längere Tradition.
Aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg gibt es einige interessante Vorgänge, wenngleich man zu dieser Zeit noch nicht von einer festen eigenständigen Gruppe reden kann. Der Verein hatte sein Schützenjahr jeweils vom 01. Oktober bis zum 30. September des Folgejahres. Neben den üblichen Vorstands- und Jahreshauptversammlungen wurden zusätzlich Monatsversammlungen abgehalten. In der Zeit ab 1925 bis zum Kriegsbeginn betrug die Mitgliederzahl zwischen 130 und 160 Personen.
Im Protokoll der Monatsversammlung vom 03.04.1927 heißt es, dass ein Preisschießen über 3 Sonntage stattfindet. Als Aufsicht werden eingeteilt für den 1. Sonntag = H. Meyerink, J. Epmann, H. Voet sowie Willi Heemann. Er war langjähriger 1. Präsident und von ihm stammt der noch heute bekannte Spruch „Herzt Euch – Liebt Euch – Küsst Euch“. Für den 2. Sonntag = Johann Dijk, H.Voet. Johann ten Hagen und B. Vorrink Für den 3. Sonntag = Willi Heemann, G. Frantzen, L. Voet und Hermann Vos. Er war langjähriger 1. und 2. Präsident sowie 1. Kommandeur. Im Jahr 1928 wurde Hermann Vos Ehrenmitglied. Weil er jüdischen Glaubens war, wurde er 1936 aus dem Verein ausgeschlossen. 1942 wurde er zusammen mit seiner Ehefrau Johanna in das KZ Theresienstadt deportiert. Beide wurden in Treblinka ermordet.
Der Kriegerverein errichtet im Jahr 1929 einen Schießstand. Im Jahresprotokoll vom 01.10.1930 bis 30.09.1931 wird über ein Preisschießen im Frühjahr 1931 berichtet. Obwohl es zusammen mit dem Kriegerverein durchgeführt wird, muss es aufgrund mangelhafter Beteiligung der Mitglieder abgebrochen werden. Bei den Vorstandsmitgliedern wird im Protokoll vom 02.10. 1932 Jan Sietzen als Schießmeister erwähnt. Jan Sietzen war Schützenkönig in den Jahren 1901 und 1921.
In der Zeit des Nationalsozialismus muss sich im Zuge der Gleichschaltung der Bürgerschützenverein dem Deutschen Schützenbund anschließen. Dazu gibt es eine längere Erläuterung im Protokoll vom 06.05.1934. Bereits im Februar 1935 wird der Verein dann dem Reichsbund für Leibesübungen unterstellt, weil der Deutsche Schützenbund nicht mehr besteht. Während dieser Jahre hatte der Verein auf Veranlassung des Reichssportführers ein großes Opferschießen zu Gunsten des Winterhilfswerkes gegen Hunger und Kälte durchzuführen. Das Schießen fand statt auf dem Schießstand der SA beim Schenkwirt Geerlink in Bauerhausen (später Gaststätte „Weißer Berg“ an der Itterbecker Str.). Für die Schießleitung wurden 1935 folgende Personen eingeteilt. Von 09.00-12.00 Uhr = Willi Heemann, J. Dyk, Peter Müller, B. Sietzen und Fr. ten Bos. Von 12.30-15.00 Uhr = G. Blekker, H.Temmen, H.Schievink, G. Everink und J.H. Groteler. Von 15.00-18.00 Uhr = Willi Heemann, J.Engbers, W.Bergmann und A. Holstein.
Weitere Eintragungen und Angaben lassen sich bis zum Kriegsbeginn 1939 leider nicht mehr feststellen.
Aufnahme ca. 1960. Personen stehend von links: Bernhard Scholten, Hermann Diek, Johann Vischer, Hermann List, Bernhard Spalink, Derk Daalmann, Wilhelm ten Bos und Johann Balderhaar
Sitzend von links: Friedrich Mölderink, Erich Engbers, Gustav Reurik, Bernhard Ravekes, Hans Schomaker, Gerd Balderhaar und Johann Veldhuis
Aufnahme vom April 1963. Zum 6x in Folge Kreismeister in der Disziplin Luftgewehr. Stehend von links: Gustav Reurik, Friedrich Mölderink, Kreisvorsitzender Hans Groß und Hermann Veldhuis. Sitzend von links: Bernhard Ravekes und Johann Vischer
Nach dem 2. Weltkrieg findet 1949 das erste Schützenfest wieder statt. Schon kurz darauf hat sich dann die Schießgruppe gebildet.
Im Protokoll vom 22.01.1953 steht Folgendes: Schießmeister Erich Engbers bringt den Antrag vor, die Schießgruppe für das Preis- und Schnurschießen finanziell zu entlasten. Das Ergebnis war: Der Verein stellt die Scheiben, die Munition und das Schießbuch zur Verfügung. Die Preise sind aber von der Schießgruppe zu stellen.
Am 03.05.1953 steht im Monatsprotokoll: Im weiteren Verlauf der Versammlung kam der 1. Vorsitzende H. Voet auf die Schießgruppe zu sprechen. H. Voet behauptete hierbei, dass sich der Schießwart Erich Engbers in einer Vorstandssitzung bereit erklärt hatte, die Hälfte des Überschusses aus der Kasse der Schießgruppe an den Verein zu geben. Dieses wurde von Erich Engbers abgestritten, und man konnte auch hierüber nichts aus den Protokollen entnehmen. Anmerkung: Ob es zu einer Einigung gekommen ist, ist leider nicht ersichtlich.
Aus dem Protokoll der Vorstandssitzung vom 09.05.1953 geht hervor, dass die Schießgruppe das diesjährige Preis- und Schützenschnur-Schießen beim Kameraden Helbos (Hotel „Zur Sonne“) durchführen wird. In den nächsten Protokollen gibt es einige Hinweise auf Wettkämpfe mit anderen Schützenvereinen.
Im Protokoll der Monatsversammlung vom 05.09.1953 steht folgender Absatz: Eine Anfrage des Schützenbundes, ob unser Verein sich dem Schützengau anschließen will, wurde von der Versammlung abgelehnt. Begründung sei, dass der monatliche Beitrag von 1,20 DM pro Mitglied zu hoch wäre.
Die Anmeldung zum Deutschen Schützenbund erfolgt im Jahr 1956. Somit besteht die Möglichkeit an Wettkämpfen teilzunehmen. Und hierbei hat die Schießgruppe in den 1950er Jahren viele sportliche Erfolge zu verzeichnen. Sie gehört in der Grafschaft Bentheim und darüber hinaus zur absoluten Spitze.
1957 erringen folgende Kameraden die höchste Auszeichnung des deutschen Schützenbundes im Luftgewehrschießen und zwar die große goldene Leistungsnadel: Bernhard Scholten, Johann Vischer, Hermann List, Bernhard Spalink, Derk Daalmann, Hans Schomaker und Bernhard Ravekes. Die kleine goldene Nadel erringt Hermann Diek und die Silbernadel Friedrich Mölderink und Karl Görgen.
Im Jahr 1962 befindet sich eine Jugend-Schießgruppe im Aufbau. Für die 14-18 Jahre alten Jugendlichen beträgt der Monatsbeitrag 0,50 DM. Zur damaligen Zeit ist Bernhard Ravekes der Schießmeister.
Auch bis zum Ende der 1960er Jahre gehört die Schießgruppe zu den besten Mannschaften im Kreisgebiet.
Damit wollen wir diesen Rückblick beenden.
Aufnahme von Mitte der 1960er Jahre. Stehend von links: Jan Hinderink, Gustav Reurik, Hans Beckhuis, Friedrich Mölderink, Johann Vischer, Derk Daalmann und Bernhard Spalink.
Vorne von links: Hartmut Nassat, Janek Sluzarczyk, Heinrich Voet, Gerhard Mölderink und Bernhard Ravekes
Auf dem Schützenfest 1969 erhalten die Damen der Schießgruppe ihre Schützenschnüre. Personen von links: Swenna Mölderink, Gertrud Zimmer, Fritz Mölderink, Johann Vischer, 1. Präsident Karl-Heinz Veddeler, Marlies Konjer und Gertrud Daalmann
Herren Schießgruppe im Jubiläumsjahr 1975 = 125 Jahre Bürgerschützenverein. Personen von links: Friedrich Mölderink, Helmut Ettensberger, Hans Beckhuis, Bernhard Scholten, Klaus Zimmer, Berthold Koning, Johann Vischer, Hermann Vischer, Hermann Veldhuis, Gustav Reurik und Hans Voet
Damen-Schießgruppe im Jubiläumsjahr 1975 = 125 Jahre Bürgerschützenverein. Personen von links: Anna Johrmann, Heidi Hüls, Gesine Takman, Sonja Bosmann, Marlies Konjer, Swenna Mölderink, Heide Beckhuis, Gesine Eilert, Berendine Heemann, Gertrud Zimmer und Erika Scholten
Von links: Berthold Koning, Lars Blekker, Jan Blekker, Kim-Martin Voet, Theo Zuithof, Heiko Westerhoff, Fred-Jürgen Tschirch, Jan Scherneck, Klaus Rinow, Guido Ekkel.
Es fehlen: Hans Voet, Justin Scherneck, Heinz-Geert Konjer sowie Jürgen Vorrink
Von links: Heidrun Janzen, Anke Johrmann, Annegret Hilbrands, Janette Aarnink, Claudia Westerhoff, Sabine Veldhoff, Zwenna Gielians, Gitta Voet, Heike Reurik, Gudrun Berg, Johanne Vorrink, Brigitte Elferink, Gerlinde Voet I., Sina Hinderink, Leni Hesselink, Erika Scholten, Hannelore Völker, Gerdine Gysbers, Gerlinde Voet II.