Der Martinstag/ Sünder Mattmann
Aus der Zeitungsbeilage Der Grafschafter vom November 1956 von Ludwig Sager
Dunkel der Abend am Martinstag
keiner zu Haus verbleiben mag
Während die Fackeln kunstvoll verzieret
haben die Kleinsten geübt und probieret
„Sünder Mattmanns Vögeltien
met sien roat, roat Kögeltien“
Bricht nun der Abend dunkel herein
kommen die Jungen und Mägdelein
füllen die Straßen mit Klingen
Nahe und ferne sie singen
„Sünder Mattmanns Vögeltien
met sien roat, roat Kögeltien“
Nahe und fern, in Dunkel und Nacht
sind tausend bunte Lichter entfacht
leuchten und gleiten und schweben
über Jauchzen und leben:
„Sünder Mattmanns Vögeltien
met sien roat roat Kögeltien“
Wieder und wieder von Haus zu Haus
halten die jungen Stimmen es aus?
Singen zu dreien, zu vieren
an weit geöffneten Türen:
„Sünder Mattmanns Vögeltien
met sien roat roat Kögeltien“
Allmählich verklingt´s und taucht in die Nacht
verlöschende Lichter, verklungene Pracht
Die Fackeln im Traume noch scheinen
singen im Traum noch die Kleinen:
„Sünder Mattmanns Vögeltien
met sien roat roat Kögeltien“
Dieser alte Brauch hat sich bis zur heutigen Zeit (2021) gehalten. Leider kennen aber immer wenig Kinder dieses alte Lied und so hört man heute sehr häufig = Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.