Quellen: DRK Archiv Arolsen, Vermisstensuchgruppe IKARUS, Wikipedia
Dieser Flugzeugtyp ist abgestürzt: P-51 B 10-NA Mustang, Hersteller North American Aviation
Ursache des Absturzes
Das Flugzeug wurde durch leichte Flak beim Angriff auf den Flugplatz Diepholz im Kühlsystem getroffen. Captain William T. HALTON fand seinen Kameraden in
14000 Fuß Höhe westlich des Dümmer See sehr langsam fliegend. Ungefähr 24 Km westlich von Lingen kamen Flammen und Rauch aus den Auspuffen des Motors. 1Lieutenant LONG rief Capt. HALTON über Funk
und sagte: „Das war´s Will, ich muss jetzt aussteigen!“ Capt. HALTON deckte ihn bei seinem Fallschirmabsprung, als 1Lt. LONG die Kabinenhaube abwarf, die Maschine auf den Rücken rollte und sich
fallen ließ. Capt. HALTON umkreist 1LT, LONG mehrere Male, bevor er ihn in 3000 Fuß Höhe verließ.
1Lt. LONG wurde nach seiner Landung vom Dorfpolizisten in Uelsen an der Kreuzung Itterbecker Straße, bei Mölderink gefangen genommen und nach Plantlünne
gebracht, von dort aus nach Oberursel und dann in ein Gefangenenlager.
Er nahm an drei Kriegen teil, WW2, Korea und Vietnam. Long wurde am 10.12.1921 geboren und verstarb am 1.12.1991 im Rang eines Lt. Colonel, seine letzte
Ruhe fand er im Santa Fe National Cemetery, Santa Fe County, New Mexico.
Startort:
Bodney (Norfolk) Station 141, „Blue Nosed Bastards of Bodney“ mit dem Auftrag: Fighter Sweep mit P-47 und P-51 der 352 Fighter Group, auf dem Flugplatz Diepholz.
Einheit:
352FG / 328 FS
Absturzursache:
Durch eine leichte Flak abgeschossen, Absturz bei Uelsen um ca. 19 Uhr.
Bemerkungen:
Missing Air Crew Reports (MACR) Nr.: 4123, Bergebataillon Delmenhorst birgt.
Flugzeugtyp:
P-51 B- 10-NA Mustang, Hersteller North American Aviation, Werknummer: 42-106624
Einsatzzweck:
Langstrecken-Begleitjäger und Tiefangriffsflugzeug
Bericht von Claus Bornemann aus dem Jahr 2020.
Veröffentlicht im Buch: Beiträge zur Geschichte von Uelsen in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945
Zu der Schilderung, dass ein junger gefangener Pilot dem Rathaus zugeführt und dabei beschimpft wurde. möchte ich fast annehmen, dass es sich um eine Verwechslung handelte. Es muss Ende 1944, Anfang 1945
gewesen sein, dass ein amerikanischer Jagdbomber kurz vor dem weißen Berg, wahrscheinlich dort, wo heute die letzten Häuser der Siedlung stehen, abgestürzt ist. Der Pilot ist vorher mit dem Fallschirm abgesprungerı. ich wor ziemlich schnell an der Absturzstelle, da wir uns vom Jungvolk aus vor dem weißen Berg zum Schanzen einzufinden hatten, Vorher hatte ich die Maschine schon gesehen, die mit einer langen schwarzen Rauchfahne im Tieflug gen Westen flog. Auch der Fallschirm mit dem Piloten war am Himmel zu sehen. Als wir zu der Absturzstelle kamen, hatte sich die Maschine tief in den .Boden eingegraben, so dass oberhalb des Bodens kaum noch etwas von dem Wrack vorhanden wor. Da wir mit Spaten ausgerüstet waren, begannen wir den Trichter mit dem Wrack zuzuschütten. Ob und wann das Wrack mal ausgegraben und entsorgt wurde, habe ich nie erfahren. Während dessen hatten einige Beamte, ich meine des Zolls, können aber auch Polizeibeamte gewesen sein, den Piloten gefangen genommen. Es könnte also sein, dass es sich bei diesem Piloten um den gehandelt hat, der dem Rathaus zugeführt und dort auch beschimpft wurde, weiß es aber nicht und will es auch nicht behaupten. Diese Beschimpfung muss man allerdings ein wenig verstehen, denn man war den jungen Jabo-Piloten nicht gerade gut gesonnen, die sich offenbar einen Sport daraus machten einzelne Personen auf den Feldern, auf Straßen, Züge und Autos zu beschießen.
So wurde der Lehrer Rieke, der sich mit dem Fahrrad auf dem Wege von Uelsen zu seiner Wohnung in Hilten befand von Tieffliegern erschossen.
Dieser Bericht entspricht meinen Wahrnehmungen und Erinnerungen. Sollten spätere militärische oder sonstige behördliche Untersuchungen andere Ergebnisse oder Nachweise erbracht haben, würde ich das
selbstverständlich gern akzeptieren.
Quellenverzeichnis:
1. Luftgau XI Meldung: Archiv IKARUS
2. Auszug MACR: US National Archiv
Vermisstensuchgruppe IKARUS